Wo Fußball mit Herz gespielt wird
Hinter den 1900 Fußballer/innen im kleinsten IBFV-Verband steht der Einsatz vieler engagierter Personen für den Liechtensteiner Fußball auf Klub- und Verbandsebene.
Sieben Vereine (davon ein Profi- und sechs Amateurvereine), rund 100 Teams beiderlei Geschlechts und aller Alterskategorien, rund 1900 Fußballerinnen und Fußballer bei einer Gesamtbevölkerung von 32500 sind im Fürstentum Liechtenstein aktiv.
Ehrenamtlicher Verbandsvorstand
Seit 1993 nimmt die A-Nationalmannschaft an internationalen Qualifikationen teil und erreichte gegen die "Großen" schon einige bemerkenswerte Ergebnisse.
Ein sechsköpfiger Verbandsvorstand ist ehrenamtlich tätig, hinzu kommen sechseinhalb Vollzeitangestellte im Verband, davon drei vollamtliche Techniker und dreieinhalb Personen in der Administration. Das Verbandsbudget beläuft sich auf 3168000 Schweizer Franken.
Ein Nationalspieler Liechtensteins hat einen Vertrag beim italienischen Serie A-Verein Hellas Verona, sechs weitere Nationalspieler sind als Profis bei Schweizer Vereinen tätig.
Sieben Fußball-Anlagen mit 21 Spielfeldern gibt es beim LFV, darunter seit 1998 das FIFA- und UEFA-konforme Rheinpark Stadion Vaduz mit 3548 gedeckten Komfortsitzplätzen - dies im Zahlenzeitraffer des Liechtensteiner Fußballverbandes, der 1934 gegründet wurde.
Dahinter steht aber mehr, nämlich der Einsatz von vielen engagierten Personen im Ehrenamt für den Liechtensteiner Fußballverband auf Klub- und Verbandsebene.
Das Fußballspielen in Liechtenstein geht auf die erste Hälfte der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Im Frühjahr 1932 wurden die ersten fünf Fußballklubs gegründet, nämlich der FC Balzers, Kickers Mühleholz (Vaduz), FC Schaan, FC Triesen und FC Vaduz. Am 28. April 1934 fand die erste Versammlung des LFV im Restaurant "Schäfle" in Triesen statt. 1954 trat der FC Mauren dem Verband bei. 1960 folgte der FC Ruggell. Wiederum drei Jahre später trat der FC USV Eschen-Mauren - Nachfolger des 1960 aufgelösten FC Mauren - dem LFV bei. Als jüngstes Kind der Liechtensteiner Fußballfamilie wurde 1972 der FC Triesenberg gegründet.
Die Liechtensteiner Vereine FC Balzers, FC Triesen, FC Triesenberg, FC Vaduz, FC Schaan, FC USV Eschen-Mauren und FC Ruggell (von Süden nach Norden) spielten seit ihrer Gründung in den Ligen des Ostschweizer Fußballverbandes (OFV) mit und sind somit Teil des OFV und damit auch des SFV (Schweizerischer Fußballverband).
Seit 1974 FIFA- und UEFA Mitglied
Ein Meilenstein folgte 1974, als Liechtenstein sowohl FIFA- als auch UEFA-Mitglied wurde. Liechtenstein wurde als 142. Mitglied in die FIFA und als 34. Mitglied in die UEFA aufgenommen (UEFA-Kongress am 22.05.1974).
Im Zuge dieser beiden Aufnahmen wurde auch das bilaterale Verhältnis mit dem Schweizerischen Fußballverband 1974 vertraglich geregelt. Eine elf Artikel umfassende Vereinbarung, übrigens heute noch gültig, regelte fortan das Verhältnis zwischen dem SFV und dem LFV.
1976 Beitritt zum IBFV
Das Jahr 1976 war geprägt von einem wichtigen weiteren Meilenstein im Ausbau der überregionalen Beziehungen. Dazu ein Zitat aus dem Bericht des damaligen LFV-Präsidenten: "Als entscheidender Schritt nach vorne darf die Aufnahme des LFV in die Interessengemeinschaft der Bodensee-Fußballverbände (IBFV) gewertet werden, da diese Vereinigung am ehesten als internationaler Gradmesser unserem Kräfteverhältnis entspricht."
Die Aufnahme in den IBFV brachte dem Liechtensteiner Fußball praktische Vorteile. So leitete beispielsweise der bekannte Verbandstrainer aus Württemberg, Harry Hemmo, in den kommenden Jahren verschiedene Weiterbildungskurse für Trainer im Lande Liechtenstein. Außerdem wurde Interessenten aus Liechtenstein das Angebot gemacht, ihre Trainingspatente in der Sportschule Wangen/Allgäu zu erwerben.
Die Geschichte der sieben LFV-Mitgliedsvereine im Klubfußball ist geprägt von vielen Erfolgen. Bedenkt man das Potenzial bei rund 32500 Einwohnern, so darf die Dichte der Mannschaften als sehr groß bezeichnet werden.
Erfolgreiche Vereine
Die sieben LFV-Mitgliedsvereine etablierten sich erfolgreich mit ihren ersten Mannschaften in den obersten Amateurligen des SFV und OFV.
Liechtensteiner Fußballgeschichte schrieb im Jahre 2001 der FC Vaduz. Nach einer überzeugenden Erstligasaison und spannenden Aufstiegsspielen war der erstmalige Aufstieg einer Liechtensteiner Mannschaft in den bezahlten Schweizer Profifußball, in die Nationalliga B, perfekt.
Tor zum europäischen Vereinsfußball
Seit 1946 wird der LFV-Aktivcup im K.o.-System ausgetragen. Insgesamt wurde der Cup seitdem 56 mal ausgetragen. Der FC Vaduz sicherte sich im Jahr 2001 mit einem 9:0-Finalerfolg (42. Finalteilnahme) über einen Drittligisten zum 30. Male den Cupsieg.
Seit 1992 ist der Liechtensteiner Aktivcup auch das Tor zum internationalen Klubfußball. Seit diesem Jahr nimmt der amtierende Cup-Winner am UEFA-Cup teil.
Erstes Länderspiel gegen die Schweiz
Die Geschichte der internationalen Auswahlbegegnungen des LFV reicht bis in das Jahr 1936 zurück. Damals trat eine Liechtensteiner Auswahl in Vaduz gegen die Reservemannschaft des Grasshoppers Club Zürich an.
Das erste offizielle Länderspiel fand dann am 9. März 1982 vor großartiger Zuschauerkulisse in Balzers statt. Der Gegner war die Schweiz. Der knappe 1:0-Erfolg der Eidgenossen war beste Werbung für Liechtensteins Fußball. 4500 Zuschauern, darunter der damalige FIFA-Präsident Dr. Joao Nauelange und FIFA-Generalsekretär Joseph S. Blatter, machte dies Appetit auf mehr.
1994 fand gegen Nordirland in Dublin das erste offizielle Qualifikationsspiel einer Liechtensteiner A-Nationalmannschaft statt.
Herausragend sind einige sehr erfolgreiche Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft 2000, als man unter Nationaltrainer Ralf Loose gegen Aserbeidschan am 14. Oktober 1998 2:1 gewann und gegen Ungarn am 4. September 1999 ein 0:0 erreichte.
Respektable Ergebnisse
Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea mit den Gegnern Spanien, Österreich, Israel und Bosnien-Herzegowina endete mit einem Torverhältnis von 0:23 und acht Niederlagen (darunter ein respektables 0:1 und 0:2 gegen Österreich und eine 0:2-Niederlage daheim gegen Spanien).
Mit den Junioren Erfahrung sammeln
Auf eine lange Tradition können Juniorenländerspiele der verschiedenen Alterskategorien zurückblicken. Sowohl Freundschaftsspiele als auch EM-Qualifikationen wurden bestritten. Als größter Erfolg darf sicherlich die Qualifikation für die U16-EM-Endrunde in Schottland 1998 genannt werden.
Junioren-Spitzenfußball
Seit 1996 nimmt der LFV am SFV-Projekt "Junioren-Spitzenfußball" teil. Dabei spielen die besten U15- und U17-Fußballer des Landes mit einer eigenen Mannschaft im separaten Junioren-Spitzenfußball-Wettbewerb des SFV mit. Dabei können die jungen Talente bereits auf den U17-Meistertitel und den U15-Cupsiegertitel 2000 zurückblicken.
Gesunde Finanzen
Wie der Verband in den letzten 20 Jahren gewachsen ist, belegen die Finanzen. Im Verbandsjahr 1981/82 standen Einnahmen von CHF 74747,30 Ausgaben von CHF 59258,40 gegenüber. Das Budget für das Verbandsjahr 2001/02 sieht bei Einnahmen von CHF 3168500 und Ausgaben von 3163780 (inklusive Ausschüttungen in der Höhe von CHF 588780 an die sieben Mitgliedsvereine) einen Überschuss von CHF 4720 vor.