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Die Wiege stand in St. Gallen

Der OFV ist einer von dreizehn Regionalverbänden der Schweiz - Die Verbundenheit über die Landesgrenzen hinaus fand ihren Niederschlag in der Gründung der IBFV.

Der Siegeszug des Fußballs war auch in der Ostschweiz nicht aufzuhalten. Kein Wunder, denn die Wiege des schweizerischen Klubfußballs lag in St. Gallen. Bereits im Jahr 1879 wurde mit dem FC St. Gallen der erste Fußballklub der Schweiz gegründet.
Aber auch in den umliegenden Orten und Städten wurden Football-Clubs - so die damaige Schreibweise - gegründet. Die Vereine nahmen an der von der damals selbstständigen Ostschweizerischen Fußball-Association organisierten Meisterschaft teil, denn die Aufnahme in die Schweizerische Football-Association war gar nicht so leicht zu erreichen.
Diese Haltung änderte sich im Jahre 1912, als beschlossen wurde, die drei Regional-Comitees Ostschweiz, Zentral- und Westschweiz zu schaffen. Diese Regionalverbände hatten fortan die Durchführung der Meisterschaftsspiele zu besorgen.
Alle bestehenden Clubs traten in der Folge dem schweizerischen Verband bei und die Ostschweizerische Fußball-Association wurde aufgelöst. Gründungsdatum dieser Region Ostschweiz war der 10. August 1912 mit Sitz in Zürich. Nebst den Ostschweizer Kantonen gehörten auch die Kantone Zürich, Schaffhausen, Aargau und Tessin dazu. Der Name Ostschweiz passt in der Folge nicht allen. So nannte man sich später Regional-Comitee Zürich und führte auf dem Briefbogen den Namen Ostschweiz nur noch in Klammern.

Der Umbruch begann

Infolge der rapiden Zunahme der Mannschaften nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Region im Jahre 1922 unterteilt. Das neue Regionalkomitee II, dem unsere Vereine zugeteilt wurden, wechselte den Sitz nach Winterthur, wo die immer umfangreicher gewordenen Arbeiten bis zum Sommer 1944 ausgeführt wurden.
Zu dieser Zeit wurden einige Funktionäre amtsmüde. Während eine Gruppe der Ansicht war, das gesamte Komitee sollte zurücktreten, wünschten andere die Beibehaltung des Regional-Komitee-Sitzes in Winterthur. Bei einer denkwürdigen Delegiertenversammlung in Herisau kam es am 9. Juli 1944 zu einer Kampfwahl. Albert Meier ging mit seinem neu gebildeten Komitee als Sieger hervor. Damit kehrte der Sitz nach St. Gallen zurück, wo er bis zum heutigen Tag geblieben ist.

Der junge OFV

Dem OFV gehörten anfänglich die Partnerverbände St. Gallen, Thurgau, Graubünden, Winterthur und Schaffhausen an. Noch nicht dabei waren zwangsläufig die Kantonalverbände Appenzell und Glarus. Letzterer wurde 1948, Appenzell 1967 gegründet.
Etwas unentschlossen war damals die Haltung des Liechtensteiner Fußball-Verbandes, der zwischen einem Beitritt zu Vorarlberg oder zur Ostschweiz schwankte. So wurde Liechtenstein, dessen Klubs - wie schon zuvor - weiterhin am Wettspielbetrieb in der Schweiz teilnahmen, zunächst vom Bündnerischen Fußball-Verband als Untersektion aufgenommen. Erst 1957 stieß der LFV definitiv als Partnerverband zum OFV.
Kaum hatten sich 1945 nach Kriegsende die Verhältnisse normalisiert, begann ein erfreuliches Wachstum des Verbandes. Der OFV war hinter den Regionen Zentralschweiz und Zürich bereits der drittgrößte Regionalverband im Schweizerischen Fußball-Verband - und ist es bis heute geblieben.
Ein geringer Rückgang Anfang der fünfziger Jahre war darin begründet, dass 1952 die Schaffhauser zur Region Zürich übertraten. Zu jener Zeit dürften auch die Winterthurer in den Schoß der Züricher zurückgekehrt sein.

Völkerverbindende Gemeinschaft

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vom OFV die freundnachbarlichen Beziehungen mit den Sportkameraden rund um den Bodensee, teilweise unter schwierigen Voraussetzungen, wieder aufgenommen. Man galt bei der FIFA als Blockade-Brecher und wurde dafür bestraft.
Die Kontakte zu den Nachbarn waren schon immer ausgezeichnet. Für den OFV-Gründer und Präsidenten Albert Meier waren Grenzen nie Schranken. Stets suchte er den Gedankenaustausch mit dem Ausland - und fand ihn auch. Er war ein tatkräftiger Förderer im Bodenseeraum.
Diese Verbundenheit des OFV über die Landesgrenzen hinaus fand ihren Niederschlag in der Gründung der IBFV, der Interessengemeinschaft der Bodensee-Fußball-Verbände, der sich vorerst der Vorarlberger Fußball-Verband, der Württembergische Fußball-Verband und der OFV anschlossen.

Wo ist der OFV heute zu Hause?

Der Ostschweizer Fußball-Verband ist einer der dreizehn Regionalverbände im Schweizer Fußballverband. Sein Domizil ist in Amriswil, wo im Sekretariat der Verbandssekretär, der Technische Leiter und drei weitere Angestellte beschäftigt sind.
Der OFV hat heute 140 Vereine mit 1735 Mannschaften (1944: 193 Mannschaften, 1969: 507 Mannschaften, 1994: 1174 Mannschaften). Angemeldet sind 28500 lizensierte Spieler (Aktive: 6500, Senioren: 3200, Frauen: 800, Junioren: 15 000, Juniorinnen: 1000). Der Schiedsrichterbestand ist bei 580 (inklusive Instruktoren und Inspizienten).
Fläche OFV: 11 421 Quadratkilometer (Schweiz: 41 290). Ausdehnung Länge: Steckborn - Brusio 180 km Luftlinie, 320 km Straße. Höchstgelegener Verein: Celerina 1730 MüM. Tiefstgelegener Verein: Steckborn 393 MüM.