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Von Ruit hinaus in die große Welt

Für den in Ulm groß gewordenen Uli Hoeneß war zunächst die wfv-Sportschule eine "zweite Heimat", inzwischen kann der Top-Manager ohne Bayern nicht mehr leben.

Veranstaltungen der IBFV waren für die Spieler des Württembergischen Fußball-Verbandes und seiner Vereine immer auch eine Bühne, um ihre fußballerische Leistungsfähigkeit darzustellen. Da aufgrund struktureller Gegebenheiten in Mannschaften des wfv vor allem Talente aus oberschwäbischen Vereinen eingesetzt wurden, machten insbesondere Spieler auf regionaler Ebene von sich reden. In guter Erinnerung sind vor allem Robert Kipper (FC Wangen), Walter Kubanczyk (SSV Ulm 1846) oder Gerd Wizemann (FC Tailfingen).

Sprung auf die große Fußballbühne

Einer Reihe von Talenten gelang aber auch der Sprung auf die große Bühne des Fußballs wie etwa Hans Eisele, Frank Elser, Werner Gass, Hermann Ohlicher oder Gerhard Wanner. Sie machten sich alle beim VfB Stuttgart einen Namen. Auch Michael Bochtler (SSV Ulm 1846) gelang der Sprung in den Profifußball. Der bekannteste Name in dieser Reihe ist sicher Uli Hoeneß, der beim VfB Ulm (1959 bis 1965) und der TSG Ulm (1965 bis 1970) groß wurde.

Der frühere Spieler und heutige Manager des FC Bayern München durchlief als 14- bis 18-Jähriger alle damals bestehenden Auswahlmannschaften des wfv, "Ruit (Anmerkung: die Sportschule des WFV, an der Talente gesichtet, trainiert und auf Wettbewerbe vorbereitet werden) war so etwas wie meine zweite Heimat" (Hoeneß). Gerne denkt er noch an Harry Hemmo zurück, den legendären Verbandstrainer des wfv, der so vielen Talenten zum Einstieg in eine Fußballerkarriere verhalf.

Über die wfv-Teams, mit denen er sich auch an Wettbewerben der IBFV beteiligte, gelang ihm durch überzeugende Leistungen bei Sichtungswettbewerben der Sprung in die Schüler-Nationalmannschaft, die er u.a. in einem spektakulären Spiel zu einem 6:0-Sieg gegen England führte.

Die weiteren Erfolge, dann aber bereits in Diensten des FC Bayern München: Welt- (1974) und Europameister (1976), dreimaliger Europapokalsieger der Landesmeister (1974, 1975, 1976), dreifacher deutscher Meister (1972, 1973, 1974).

Visionen und Durchsetzungsfähigkeit

Seit dem Ende seiner Fußballkarriere aufgrund einer Knieverletzung im Jahre 1979 setzte er - so wie zuvor als Spieler - Akzente als Manager des FC Bayern. Dessen Weg zu einem Unternehmen mit inzwischen rund 150 Millionen Euro Umsatz prägte Hoeneß ganz entscheidend mit seiner Durchsetzungsfähigkeit. Inzwischen kann sich Hoeneß, der in Ruit zeitweilig - siehe oben - eine zweite Heimat gefunden hatte, "ein Leben ohne Bayern nicht mehr vorstellen".